Ostern und Digitalisierung, das hat doch nichts gemeinsam! Oder etwa doch? Nun, aktuell bereite ich mich gemeinsam mit meiner Familie auf das Osterfest vor. Als griechisch-orthodoxer Christ ist diese Zeit für mich nicht nur eine Phase der Vorfreude darauf diese Zeit mit meiner (größeren) Familie zu verbringen, sondern auch die Zeit der inneren Einkehr und des Nachdenkens. Ostern ist in meiner Tradition das Fest der Feste, der Moment des tiefsten Wandels und der größten Hoffnung.
Inmitten dieser Vorbereitungen stelle ich mir eine Frage: Gibt es eine Verbindung zwischen dem christlichen Osterfest und der Digitalisierung der Bauwirtschaft? Auf den ersten Blick scheinen diese Welten weit auseinanderzuliegen. Doch bei näherer Betrachtung wird deutlich: Beide haben mit Aufbruch, Transformation und neuem Vertrauen zu tun. Dazu möchte ich mit Ihnen ein paar Gedanken teilen und Sie anregen einmal darüber nachzudenken. Zum Ende finden Sie – quasi als “Osterei” – ein kleines FAQ zur Digitalisierung der Bauwirtchaft.
Was verbindet Ostern mit der Digitalisierung der Bauwirtschaft?
Sowohl das Osterfest als auch die Digitalisierung der Bauwirtschaft sind Symbole für einen radikalen Neubeginn. Ostern steht für die Überwindung des Todes, für Hoffnung und Leben nach einer Phase der Dunkelheit. Die Digitalisierung der Bauwirtschaft steht ebenfalls für die Überwindung alter Strukturen, für den Aufbruch in eine neue, vernetzte und nachhaltige Zukunft des Bauens. Die wichtigsten Gemeinsamkeiten zwischen Ostern und der Digitalisierung der Bauwirtschaft sind:
- Transformation und Neubeginn
- Überwindung von Grenzen
- Wertewandel und Sinnstiftung
- Vertrauen in das Unbekannte
Digitalisierung der Bauwirtschaft im Spiegel der Geschichte
Schon in frühesten Zeiten war das Bauen von Technologie, Wissen und Kultur geprägt. Wie wir bereits im Beitrag Digitale Transformation – Ein alter Hut? (lesen Sie hier) gesehen haben, bauten bereits die antiken Baumeister komplexe Bauwerke, oft unter Einsatz imposanter Techniken.
Doch die Digitalisierung der Bauwirtschaft bringt erstmals eine übergreifende Vernetzung von Daten, Prozessen und Akteuren mit sich – ein Wandel, der vergleichbar ist mit der industriellen Revolution.
Ostern und Digitalisierung – Mut zur Transformation
Kommen wir wieder zurück zu Ostern und Digitalisierung. Im christlichen Glauben geht dem Weg zur Auferstehung der heutige Tag, der Karfreitag voraus. Dieser Tag symbolisiert einen Tag des Schmerzes, der Niederlage und der scheinbaren Hoffnungslosigkeit.
Auch die Digitalisierung der Bauwirtschaft kennt solche Phasen. Die verschiedenen Akteure müssen in der sich wandelnden Welt alte Gewohnheiten aufgeben, Arbeitsprozesse und Aufgaben hinterfragen und sich auf Neues einlassen. Das braucht Mut und die Bereitschaft zur Veränderung.
Ostern und Digitalisierung – Wertewandel als Voraussetzung
Ich merke es jedes Jahr auf’s Neue an mir selbst: Ostern verändert den Blick auf das Leben. Es stellt Liebe, Hoffnung und Gemeinschaft in den Mittelpunkt.
Ähnlich erfordert die Digitalisierung der Bauwirtschaft einen Wertewandel. Statt Einzelkämpfertum sind Kollaboration, Offenheit und Verantwortung gefragt. Digitale Plattformen, Building Information Modeling (BIM) und Smart Construction funktionieren eben nur, wenn alle Beteiligten gemeinsam denken und handeln. Das setzt ein gemeinschaftliches Mindset voraus. Speziell dazu hatte ich bereits etwas im Beitrag BIM-Weiterbildung im kommunalen Umfeld geschrieben.
Überwindung von Grenzen: Vom Tod zum Leben, vom Analogen zum Digitalen
Die Osterbotschaft überwindet die Grenze zwischen Tod und Leben. In der Bauwirtschaft überwindet die Digitalisierung Grenzen zwischen analogen und digitalen Welten, zwischen Baustelle und Büro, zwischen Mensch und Maschine. Dabei will ich nicht sagen, dass analog gleich Tod ist. Es geht vielmehr darum, den Fokus auf den zweiten Teil der Osterbotschaft zu legen: sich zu fokussieren auf das Leben oder genauer das Leben nach dem vermeintlich unvermeidbaren.
Auf dem Weg zur Digitalisierung der Bauwirtschaft
Doch der Weg in eine digitale Bauwirtschaft ist kein Selbstläufer. Häufig stehen die involvierten Parteien vor folgenden Herausforderungen:
- Fehlende Kompetenzen, siehe der Beitrag zu Future Skills
- Unangepasste bzw. stark eingefahrene Strukturen
- Widerstände gegen Veränderungen, insbesondere hinsichtlich der Akzeptanz von digitalen Lösungen (Thema Change Management)
- Vermeintlich hohe Investitionskosten. Hier ist es wichtig, die Investitionskosten gegen die potenziellen Einsparungen und Effizienzgewinne abzuwägen.
- Komplexe rechtliche Rahmenbedingungen, beispielsweise durch die EU KI-Verordnung
Diese Hürden zu überwinden braucht Geduld, Weitsicht und den festen Willen, Transformation als Chance zu begreifen. Als Möglichkeit der Weiterentwicklung und des Wachstums.
Ostern und Digitalisierung – Beides erfordert Vertrauen
Wie sagt man: “Wer nicht weiß, der muss glauben.” oder genauer “Wer nichts weiß, muss alles glauben.” (von der Österreicherin Marie Freifrau Ebner von Eschenbach, 1830 – 1916). Und ja, die Geschichte zeigt uns in der Tat, dass das genau der Ansatz ist, den wir Menschen nutzen, um uns bislang unerklärliches erklärbar wirken zu lassen.
Früher sind die Menschen damit völlig fein gewesen, sich zu sagen “Kann ich nicht erklären – Dann ist das Gott gewollt.”. Schön einfach, aber auch gefährlich. Nun kann man unterschiedlicher Meinung zum Glauben sein, doch gerade Ostern läd uns dazu ein zu Glauben – oder eher, zu Vertrauen. Vertrauen zu haben in das scheinbar Unmögliche oder das Unerklärliche.
Die Digitalisierung der Bauwirtschaft ist grundsätzlich keine Glaubenfrage in dem Sinne, aber auch sie fordert Vertrauen. Vertrauen in neue Technologien, in Daten, in KI und in smarte Systeme. Vertrauen in Partner, in neue Formen der Zusammenarbeit und in den nachhaltigen Nutzen digitaler Innovationen.
Und das Vertrauen und Glaube nicht so weit entfernt sind bzw. sich gegenseitig bedingen, habe ich bereits im Beitrag Digitale Transformation im freien Fall: 7 Lehren für Ihren Erfolg ausgeführt:
Vertrauen ist der eigene Glaube, dass eine andere Person etwas Erwartetes tun wird.
Tradition und Innovation als Einheit
Ostern ist ein Fest voller Traditionen. Doch gerade diese Tradition gibt dem Neuen auch Raum. Tradition heißt nicht Stillstand. Und in der Bauwirtschaft gilt das Gleiche: Digitalisierung bedeutet nicht, Altes abzulehnen oder gar zu zerstören, sondern Bestehendes weiterzuentwickeln, zu wandeln und zu erneuern.
Bauen ist eine der ältesten kulturellen Leistungen der Menschheit. Digitalisierung ist die Chance, diese Leistung in eine noch nachhaltigere und zukunftsfähigere Form zu bringen. Zum Wohle aller Menschen.
Und nun?
Was bleibt nun von diesem Gedankenspiel zwischen Ostern und der Digitalisierung der Bauwirtschaft?
Beide Welten zeigen uns: Veränderung ist möglich. Transformation braucht Mut. Und nachhaltiger Wandel beginnt immer im Inneren – im Denken, im Glauben und manifestiert sich schließlich im reflektierten und zielgerichteten Handeln.
Das Osterfest lädt jedes Jahr dazu ein, innezuhalten und die großen Fragen des Lebens zu stellen. Auch die Digitalisierung der Bauwirtschaft stellt uns vor grundlegende Fragen: Wie wollen wir bauen und Leben? Wie wollen wir zusammenarbeiten? Wie gestalten wir eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen?
Die Digitalisierung der Bauwirtschaft wird in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Themen wie künstliche Intelligenz, Robotik, automatisiertes Bauen und nachhaltige Smart Cities werden das Bild des Bauens tiefgreifend verändern.
Wer die Digitalisierung der Bauwirtschaft aktiv mitgestaltet, übernimmt Verantwortung. Verantwortung für Menschen, Ressourcen und unsere Umwelt. Es ist ein Aufbruch in eine neue Zeit, getragen von technologischer Innovation und menschlichem Wertebewusstsein.
Möchten Sie mehr über die Digitalisierung der Bauwirtschaft erfahren? Suchen Sie Inspiration, konkrete Praxisbeispiele oder möchten Sie selbst Impulse setzen? Dann abonnieren den Newsletter auf BauVolution.de, hören Sie in den (englischsprachigen) Podcast von BauVolution rein oder vernetzen Sie sich mit mir auf LinkedIn. Gemeinsam gestalten wir den Wandel der Bauwirtschaft.
Ich wünsche Ihnen und ihren Familien eine schöne, erholsame und besinnliche Osterzeit.

FAQ zur Digitalisierung der Bauwirtschaft
Was bedeutet Digitalisierung in der Bauwirtschaft?
Die Digitalisierung der Bauwirtschaft bezeichnet den Einsatz digitaler Technologien und Methoden, um Prozesse und Aufgaben effizienter, transparenter und nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehören unter anderem Building Information Modeling (BIM), das Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz (KI) und digitale Plattformlösungen.
Warum ist die Digitalisierung der Bauwirtschaft wichtig?
Sie ermöglicht eine bessere Planung, Kosteneinsparungen, höhere Qualität, nachhaltiges Bauen und Betreiben sowie eine optimierte Zusammenarbeit aller Beteiligten in Bauprojekten.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Digitalisierung der Bauwirtschaft?
Zu den größten Herausforderungen zählen aktuell technische Komplexität, fehlende digitale Kompetenzen, Datenschutz und Datensicherheit, Investitionskosten sowie der notwendige kulturelle Wertewandel in Unternehmen.
Welche Vorteile bringt die Digitalisierung der Bauwirtschaft für Unternehmen?
Digitale Prozesse ermöglichen eine höhere Effizienz, bessere Ressourcennutzung, transparente Kostenkontrolle, einfachere Kommunikation und ein modernes Projektmanagement. Gleichzeitig erhöhen digitale Technologien die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
Welche Technologien sind für die Digitalisierung der Bauwirtschaft besonders relevant?
Zu den Schlüsseltechnologien zählen aktuell Building Information Modeling (BIM), digitale Zwillinge, KI-basierte Analysen, automatisierte Bauprozesse, IoT-basierte Sensorik, Cloud-Lösungen und Plattformen für vernetztes Arbeiten.
Welche Rolle spielt BIM in der Digitalisierung der Bauwirtschaft?
Building Information Modeling (BIM) ist eine zentrale Methode der Digitalisierung. BIM ermöglicht eine ganzheitliche Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauwerken auf Basis eines umfassenden und kollaborativ erstellten digitalen Modells, das alle relevanten Informationen enthält.
Wie verändert die Digitalisierung die Zusammenarbeit in Bauprojekten?
Durch digitale Tools und Plattformen wird die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg verbessert. Alle Projektbeteiligten haben Zugriff auf aktuelle Daten und können ortsunabhängig effizient kommunizieren und kooperieren.
Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit in der Digitalisierung der Bauwirtschaft?
Die Digitalisierung der Bauwirtschaft trägt maßgeblich zur Nachhaltigkeit bei. Digitale Prozesse ermöglichen die Optimierung von Materialeinsatz, Energieverbrauch und Lebenszyklusbetrachtung von Bauwerken.
Was bedeutet Smart Construction im Kontext der Digitalisierung der Bauwirtschaft?
Smart Construction steht für die intelligente und vernetzte Baustelle der Zukunft. Dabei kommen automatisierte Baumaschinen, Sensoren, Drohnen und digitale Steuerungssysteme zum Einsatz, um Bauprozesse effizienter und sicherer zu gestalten.
Wie können Unternehmen die Digitalisierung der Bauwirtschaft erfolgreich umsetzen?
Eine erfolgreiche Digitalisierung erfordert eine klare Strategie, die Qualifizierung von Mitarbeitenden, die Auswahl geeigneter Technologien sowie eine Unternehmenskultur, die Offenheit für Innovation und Veränderung fördert.
Schlagwörter: Digitalisierung, Transformation, digitale Transformation, Bauwirtschaft, Bauwesen, Nachhaltigkeit, nachhaltiges Bauen, Smart Construction, Building Information Modeling, Innovation, Ostern, Glaube, Vertrauen
Diesen Beitrag zitieren: Karl, C. [Christian K. Karl]. (2025). Ostern und Digitalisierung – Über Aufbruch, Wandel und Vertrauen [Blog-Beitrag]. 18.04.2025. BauVolution, ISSN 2942-9145. online verfügbar