Star Trek und die Bau- und Immobilienwirtschaft – Teil 2

Star Trek war bereits im ersten Teil dieses Blogbeitrags ein Thema. Wir haben uns dort Aspekte angeschaut wie gesellschaftliche Ideale, Lebens- und Arbeitswelten der Zukunft, das Star Trek Holodeck und die Star Trek Replikatoren wie auch das Konzept der Sternenflotte. Anhand dieser fünf Aspekte haben wir gesehen, dass gesellschaftliche Ideale und Technologien eine symbiotische Weiterentwicklung durchleben können. Im zweiten Teil schauen wir uns fünf weitere Aspekte an, die sowohl gesellschaftliche Relevanz als auch Technologie zum Gegenstand haben.

6. Star Trek Tricorder für die Baustelle

Die Tricorder in Star Trek dienen zur Analyse von Umgebungsparametern. Ähnliche Geräte könnten in der Bauwirtschaft zur Echtzeitüberwachung von Baustellen und Bauwerken eingesetzt werden.

Echtzeitüberwachung: Präzision in der Handfläche

Stellen Sie sich vor, Bauleiterinnen und Bauleiter könnten wie die Crewmitglieder der Enterprise einen Tricorder nutzen, um Baustellen in Echtzeit zu überwachen. Dieses handliche Gerät würde nicht nur die Strukturintegrität von Gebäuden, sondern auch die Materialqualität, Luftqualität und sogar den Gesundheitszustand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Baustelle scannen. Der Tricorder könnte sofort Rückmeldungen geben, potenzielle Probleme erkennen und detaillierte Analysen liefern – alles auf Knopfdruck. Ich weiß, der Datenschutzbeauftragte kriegt gerade wieder Schnappatmung 🙂 .

Präventive Sicherheitsmaßnahmen: Unfälle verhindern, bevor sie passieren

Mit einem Tricorder könnten potenzielle Gefahrenstellen auf der Baustelle identifiziert werden, bevor sie zu Unfällen führen. Zum Beispiel könnte der Tricorder Spannungen in tragenden Strukturen erkennen oder gefährliche Gaslecks aufspüren, die mit bloßem Auge unsichtbar sind. Diese Informationen könnten genutzt werden, um sofortige Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, wie das Anpassen von Bauabläufen oder das Evakuieren von Risikobereichen.

Optimierung der Bauprozesse: Effizienz durch Datenauswertung

Der Tricorder könnte auch dabei helfen, den Bauprozess zu optimieren, indem er genaue Daten über den Fortschritt der Arbeiten liefert. Durch die Analyse dieser Daten könnten Entscheidungen in Echtzeit getroffen werden, um Ressourcen effizienter zu nutzen und den Baufortschritt zu beschleunigen. Zum Beispiel könnte der Tricorder genaue Informationen darüber liefern, wie lange bestimmte Bauabschnitte dauern sollen bzw. wirklich dauern werden, und diese Daten nutzen, um Zeitpläne anzupassen und Verzögerungen zu vermeiden.

Umweltüberwachung: Nachhaltigkeit in jeder Phase

Ein weiterer Einsatzbereich des Tricorders wäre die kontinuierliche Überwachung der Umweltauswirkungen einer Baustelle. Der Tricorder könnte Schadstoffemissionen, Lärmbelastung und andere Umweltfaktoren messen und sofort darüber informieren, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden. Diese Daten könnten dazu verwendet werden, den Bauprozess so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten und die Nachhaltigkeitsziele der Projekte zu erreichen.

Intelligente Vernetzung: Zusammenarbeit in Echtzeit á la Star Trek

Die gesammelten Daten des Tricorders könnten in ein zentrales System eingespeist und mit anderen Akteuren in Echtzeit geteilt werden. Das würde eine nahtlose Zusammenarbeit ermöglichen, bei der alle Beteiligten immer über den aktuellen Stand der Baustelle informiert sind und gemeinsam Lösungen entwickeln können. Zum Beispiel könnte ein Tricorder-Scan ein Problem aufdecken, das sofort an einen Experten im Büro weitergeleitet wird, der dann eine schnelle Lösung vorschlägt.

Personalisierte Schutzmaßnahmen: Sicherheit für jeden Menschen auf der Baustelle

Ein besonders innovativer Einsatz des Tricorders könnte darin bestehen, die Sicherheit jeder einzelnen Person zu gewährleisten. Der Tricorder könnte persönliche Schutzmaßnahmen vorschlagen, basierend auf den individuellen Gesundheitsdaten der kontinuierlich gescannten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Tricorder könnte zum Beispiel feststellen, dass ein Arbeiter unter extremen Bedingungen arbeitet und ihm empfehlen, eine Pause einzulegen oder spezielle Ausrüstung zu verwenden, um seine Sicherheit zu gewährleisten.

7. Mensch und Maschine: Eine sinnvolle Partnerschaft

Die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen, wie in Star Trek, könnte in der Bauwirtschaft durch KI-gesteuerte Assistenten und Roboter gefördert werden. Diese könnten helfen, innovative Projekte zu realisieren, indem sie Daten analysieren und kreative Lösungen anbieten. Und wir sind bereits auf einem sehr spannenden Weg hin zu einem Lieutenant Commander Data. Auch interessant: Beitrag zu autonomen Baumaschinen und Robotern.

Synergie im Bauwesen: Kreativität trifft Präzision

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Menschen und Maschinen nahtlos zusammenarbeiten, um Bauprojekte auf ein neues Niveau zu heben. Während Maschinen die Präzision, Geschwindigkeit und Effizienz bieten, bringen Menschen ihre Kreativität, Intuition und Problemlösungsfähigkeiten ein. Diese Partnerschaft ermöglicht es, dass Maschinen repetitive Aufgaben übernehmen, während Architektinnen und Architekten bzw. Ingenieurinnen und Ingenieure sich auf innovative Designs und nachhaltige Lösungen konzentrieren können.

Gemeinsame Innovation: KI als kreativer Partner

Künstliche Intelligenz könnte nicht nur als Werkzeug, sondern als kreativer Partner fungieren. Maschinen könnten unzählige Designvarianten in kürzester Zeit generieren und die besten Optionen basierend auf definierten Kriterien wie Energieeffizienz, Kosten und Ästhetik vorschlagen. Architektinnen und Architekten könnten diese Vorschläge als Grundlage nutzen, um visionäre Gebäude zu entwerfen, die sowohl funktional als auch beeindruckend sind.

Erweiterte Fähigkeiten: Menschliche Expertise verstärkt durch Technologie

Bauarbeiter könnten durch Exoskelette oder AR-gestützte Systeme ihre physischen Fähigkeiten erweitern und präzise Anweisungen in Echtzeit erhalten. Ein Maurer könnte beispielsweise mit Hilfe eines AR-Helms exakt sehen, wo die nächsten Steine platziert werden müssen, während das Exoskelett die schwere Arbeit erleichtert. Diese Kombination von menschlicher Erfahrung und maschineller Unterstützung würde die Arbeit sicherer und produktiver machen.

Menschliche Werte: Technologie im Dienst der Gesellschaft

Maschinen könnten so programmiert werden, dass sie ethische Entscheidungen unterstützen und soziale Werte fördern. In einer Partnerschaft könnten Menschen sicherstellen, dass die Technologie dazu beiträgt, Lebensräume zu schaffen, die Inklusivität, Barrierefreiheit und soziale Gerechtigkeit fördern. Maschinen könnten Vorschläge unterbreiten, die auf diesen Werten basieren, und Architektinnen und Architekten hätten die Möglichkeit, diese Ideen zu verfeinern und umzusetzen. Dabei würden wir gleichermaß für Menschen und für Maschinen bauen. Inklusivität würde für alle gelten!

Kontinuierliches Lernen: Mensch und Maschine in der Co-Evolution

In dieser Partnerschaft lernen Mensch und Maschine voneinander. Während Maschinen durch maschinelles Lernen immer besser werden, passt sich auch der Mensch an die neuen Möglichkeiten an, welche die Technologie bietet. Diese Co-Evolution ermöglicht es beiden, ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Ein Beispiel könnte ein Bauprojekt sein, bei dem die KI aus Fehlern früherer Projekte lernt und Architektinnen und Architekten sofortige Rückmeldungen giben, um ähnliche Fehler in der Zukunft zu vermeiden.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Maschinen als verlängerter Arm

Durch die Partnerschaft mit Maschinen könnten Menschen flexibler auf unvorhergesehene Herausforderungen reagieren. Wenn beispielsweise auf einer Baustelle unerwartete Probleme auftreten, könnte eine KI sofort alternative Lösungsansätze vorschlagen, während menschliche Experten die beste Vorgehensweise auswählen. Diese Flexibilität würde dazu führen, dass Bauprojekte schneller abgeschlossen werden und dennoch höchste Qualität bieten.

8. Quantenkommunikation: Die Zukunft der Städte

Star Trek nutzt Prinzipien der Quantenmechanik, wie Quantenverschränkung, zur Kommunikation. In zukünftigen Städten könnte Quantenkommunikation zur ultrasicheren Datenübertragung und -verarbeitung eingesetzt werden. Diese Technologie verspricht, die Infrastruktur von Smart Cities zu wandeln, indem sie den Austausch von Informationen auf einer noch nie dagewesenen Ebene ermöglicht. Side Fact: Das Star Trek Universum ist auch nicht 100% sicher gegen Cyber Angriffe, wie z.B. durch infizierte Mars Roboter in Star Trek Picard. Doch zumeist benötigt man Zugang zu einer Konsole, um ein System zu infizieren. Kennt man auch aus dem Film Independence Day.

Ultrasichere Netzwerke: Schutz vor Cyberangriffen

Stellen Sie sich eine Stadt vor, in der Informationen mit Lichtgeschwindigkeit und absoluter Sicherheit übertragen werden. Quantenkommunikation ermöglicht genau das. Daten in einer Weise zu verschlüsseln, die theoretisch unknackbar ist, da jeder Versuch eines Lauschangriffs sofort entdeckt wird. In einer solchen Stadt könnten sensible Daten, wie Gesundheitsinformationen, finanzielle Transaktionen oder sogar Entscheidungen der Stadtverwaltung, über ein Netzwerk ausgetauscht werden, das vor jeder Art von Cyberangriff geschützt ist. Auch interessant: Der Beitrag Smart City: Mit Digitalisierung in eine nachhaltige Zukunft.

Reaktionsschnelle Infrastruktur: Echtzeit-Steuerung durch Quantenkommunikation

Dank Quantenkommunikation könnten städtische Infrastrukturen in Echtzeit miteinander kommunizieren. Verkehrsleitsysteme, Energieverteilung und Notfallmanagement könnten so präzise koordiniert werden, dass die Stadt auf Ereignisse reagieren kann, noch bevor sie eintreten. Ein Beispiel wäre ein Verkehrsnetz, das dank sofortiger Quantenkommunikation den Verkehrsfluss anpasst, um Staus zu vermeiden und Notfallfahrzeuge schnell zum Ziel zu bringen.

Holographische Kommunikation: Virtuelle Präsenz in der Stadt

In der Zukunft könnten Städte durch Quantenkommunikation holographische Kommunikation ermöglichen. Stadtbewohner könnten sich durch Hologramme mit Personen in anderen Teilen der Stadt oder sogar der Welt verbinden, als wären sie physisch anwesend. Diese Technologie könnte auch in städtischen Einrichtungen eingesetzt werden, um virtuelle Meetings, Arztbesuche oder Bildungsangebote ohne räumliche Einschränkungen zu ermöglichen.

Dezentrale Entscheidungsfindung: Städte ohne zentrale Schwachstellen

Quantenkommunikation könnte es ermöglichen, dass Städte ohne eine zentrale Steuerungseinheit funktionieren, da alle Gebäude, Verkehrswege und Dienstleister miteinander vernetzt sind. Entscheidungen könnten dezentral und in Echtzeit getroffen werden, was die Stadt widerstandsfähiger gegen Ausfälle macht. Wenn beispielsweise das Solar-Kraftwerk ausfällt, könnten andere Energiequellen wie der Windpark sofort einspringen, ohne dass eine zentrale Stelle die Umschaltung veranlassen muss.

Smart Cities: Neue Dimension der Stadtplanung

Quantenkommunikation könnte das Rückgrat von Smart Cities bilden, die durch künstliche Intelligenz gesteuert werden. Diese Städte könnten Daten aus verschiedenen Quellen sammeln und in Echtzeit verarbeiten, um die besten Entscheidungen für ihre Bewohnerinnen und Bewohner zu treffen. Von der Optimierung des Energieverbrauchs bis zur Planung neuer städtischer Entwicklungen könnte die Quantenkommunikation der Schlüssel zur Verwaltung der hochkomplexen Systeme sein, die zukünftige Städte ausmachen.

Grenzenlose Vernetzung: Globale Städte, lokal verbunden

Mit Quantenkommunikation könnten Städte auf der ganzen Welt so vernetzt werden, dass sie wie ein einziges, zusammenhängendes System funktionieren. Technologien und Innovationen könnten in Echtzeit von einer Stadt zur anderen übertragen werden, was eine globale Zusammenarbeit ermöglicht, wie sie bisher nur in Science-Fiction-Visionen existiert. Städte könnten gegenseitig von den besten Lösungen profitieren, die an jedem Ort der Welt entwickelt werden, und sie sofort in ihren eigenen Kontext integrieren.

9. Handel und Wertvorstellungen in einer post-knappen Gesellschaft

In Star Trek hat die Gesellschaft materielle Knappheit überwunden und konzentriert sich auf immaterielle Werte wie Wissen und Kultur. Zumindest wir Menschen. Für die Ferengi im Alpha-Quadranten gilt natürlich noch immer das Streben nach Profit, was auch aus den Erwerbsregeln der Ferengi hervorgeht. In der Bauwirtschaft wird sich in Zukunft der Handel von physischen Gütern hin zu Dienstleistungen und digitalen Inhalten verlagern, welche langfristig zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beitragen können.

Von Besitz zu Zugang: Eine neue Wirtschaft wie in Star Trek

In einer post-knappen Gesellschaft, wie sie im Star Trek Universum dargestellt wird, hat sich der Handel grundlegend verändert. Besitz und materielle Güter verlieren an Bedeutung, während der Zugang zu Wissen, Kultur und Gemeinschaftsressourcen in den Vordergrund rückt. Anstelle des traditionellen Handels von Waren entwickelt sich eine Ökonomie des Teilens und der Kooperation, in der jeder Mensch Zugang zu den Ressourcen hat, die er benötigt, um sein Leben sinnvoll zu gestalten. Im Gegenzug ist jeder dafür bereit seinen eigenen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Mit Bezug zur Maslowschen Bedürfnispyramide würden sich die Menschen nahezu an der Spitze befinden.

Wissen als höchste Währung: Der Handel mit Ideen

In einer solchen Gesellschaft wird Wissen zur wertvollsten Ressource. Anstatt materielle Güter zu kaufen und zu verkaufen, tauschen Menschen Ideen, Innovationen und kulturelle Schätze. Universitäten und Forschungsinstitute könnten zu zentralen Knotenpunkten werden, an denen Wissen frei geteilt und weiterentwickelt wird. Diese Wissensökonomie würde nicht nur den individuellen Fortschritt fördern, sondern auch kollektive Innovationen beschleunigen, die das Wohl der gesamten Gesellschaft verbessern.

Kultur und Kreativität: Star Trek fokussiert den Wert des Immateriellen

Kunst, Musik, Literatur und andere kreative Ausdrucksformen könnten eine zentrale Rolle im post-knappen Handel spielen. By the way: Auch Data hat zeitweise versucht seine künstlerische Ader zu entwickeln. Fun Fact: Der Blinde Geordi La Forge hat es ihm beigebracht :- ). Und in der Serie Star Trek: Picard hat Data das Gemälde “Tochter” gemalt – Mehr wird nicht verraten .. Selber schauen 🙂 . Da materielle Bedürfnisse weitgehend gedeckt sind, wird der Wert von kulturellen und kreativen Beiträgen umso wichtiger. Menschen könnten ihre kreativen Werke teilen und durch Anerkennung und Teilhabe in der Gesellschaft „belohnt“ werden. Künstler und Kreative könnten weltweit ihre Werke austauschen, ohne sich um den physischen Transport oder den Handel kümmern zu müssen.

Gemeinschaftsressourcen: Die Macht des Teilens

In einer post-knappen Gesellschaft könnten Ressourcen wie Energie, Wohnraum und Verkehrsmittel gemeinschaftlich genutzt werden. Städte könnten „Ressourcenbanken“ betreiben, in denen Bürger Zugang zu allem haben, was sie brauchen – von Werkzeugen über Fahrzeuge bis hin zu Gemeinschaftsgärten. Diese Ressourcenbanken würden nicht nur den Zugang zu materiellen Gütern erleichtern, sondern auch das Bewusstsein für die kollektive Verantwortung stärken und eine Kultur des Teilens fördern.

Zeit und Beziehungen: Star Trek und die neue Formen des Wohlstands

Anstelle von Geld könnte Zeit zur neuen Währung werden, in der Menschen Dienstleistungen und Unterstützung austauschen. Eine „Zeitbank“ könnte entstehen, in der Menschen Stunden, die sie anderen gewidmet haben, gegen Zeit eintauschen können, die sie selbst benötigen. Diese Idee würde nicht nur das Prinzip der gegenseitigen Unterstützung stärken, sondern auch Beziehungen und Gemeinschaften fördern, die auf Vertrauen und Zusammenarbeit basieren. Aber jetzt nicht mißverstehen, ich meine keine Welt wie in dem Film In Time – Deine Zeit läuft ab.

Globale Kooperation: Eine Welt ohne Grenzen

Der Handel in einer post-knappen Gesellschaft könnte global und grenzenlos sein, angetrieben durch gemeinsame Ziele und die Notwendigkeit, globale Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Anstelle von nationalen Interessen könnten Städte und Länder zusammenarbeiten, um Ressourcen, Wissen und Technologien zu teilen. Diese globale Kooperation könnte eine neue Ära des Friedens und Wohlstands einleiten, in der alle Menschen gleichermaßen Zugang zu den Ressourcen haben, die sie für ein erfülltes Leben benötigen. Wir müssten nur alle etwas mehr wir Andorianer sein. Sie kennen die Notwendigkeit trotz unterschiedlicher Kulturen und Traditionen zusammenzuarbeiten – natürlich abgesehen von Konflikten z.B. mit Vulkan (das führt hier aber zu weit).

10. Der Umgang miteinander: Von Konkurrenz zur Kokreation

Ein weiteres wichtiges Ideal in Star Trek ist der respektvolle Umgang miteinander. Die digitale Transformation könnte genutzt werden, um eine Kultur der Kokreationin der Bauwirtschaft zu fördern, in der alle Akteure gemeinschaftlich an Lösungen für globale Herausforderungen wie den Klimawandel arbeiten. Es wäre ein Aufschwung für Transparenz und Ehrlichkeit.

Kokreation statt Konkurrenz: Star Trek zeigt eine neue Kultur des Miteinanders

In einer Welt, die von Kokreation statt Konkurrenz geprägt ist, stehen Zusammenarbeit und gemeinsames Schaffen im Mittelpunkt. Anstelle eines Wettstreits um Ressourcen und Macht, arbeiten Menschen, Unternehmen und Organisationen zusammen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Dieser Wandel könnte in unserer Welt durch Plattformen unterstützt werden, auf denen Wissen, Fähigkeiten und Ressourcen offen und transparent geteilt werden. So könnten Planende in Zusammenarbeit mit Fachingenieurinnen und -ingenieuren, Handwerksunternehmen und sogar Bürgerinnen und Bürgern innovative und nachhaltige Gebäude entwerfen, welche den Bedürfnissen aller gerecht werden.

Gemeinsame Innovation: Die Kraft des Kollektivs

Die Idee der Kokreation fördert eine Kultur, in der alle Beteiligten ihre Stärken einbringen, um etwas Größeres zu schaffen, als es alleine möglich wäre. Und damit meine ich ein Kollektiv, dass in der Lage ist selbst zu forschen und Wissen zu generieren, anstatt es von woanders zu assimilieren, wie die Borg. Unternehmen könnten ihre F&E-Abteilungen öffnen und in offenen Innovationsnetzwerken zusammenarbeiten, um gemeinsam bahnbrechende Technologien und Lösungen zu entwickeln. Ein Beispiel könnte eine Stadt sein, in der verschiedene Akteure – von Technologieunternehmen bis zu Umweltschützern – zusammenarbeiten, um eine neue, klimaneutrale Infrastruktur zu entwickeln, die auf den Ideen und Bedürfnissen der Gemeinschaft basiert.

Inklusive Entscheidungsfindung: Jeder hat in Star Trek eine Stimme

Kokreation bedeutet auch, dass jeder eine Stimme im Entscheidungsprozess hat. In dieser Kultur der Zusammenarbeit werden alle Meinungen gehört und respektiert, vom hochrangigen Manager bis zum Bürger auf der Straße. Diese inklusive Entscheidungsfindung könnte durch partizipative Plattformen ermöglicht werden, auf denen alle Beteiligten ihre Ideen einbringen und gemeinsam Entscheidungen treffen. Beispielsweise könnte eine Stadtverwaltung mit Bürgerinnen und Bürgern, lokalen Unternehmen und NGOs zusammenarbeiten, um städtische Projekte zu planen und umzusetzen, welche den Bedürfnissen aller entsprechen.

Gemeinschaft als Motor der Veränderung: Star Trek lebt von Synergie statt Konkurrenz

In einer Kokreationsgesellschaft wird die Gemeinschaft zum Motor der Veränderung. Synergien zwischen verschiedenen Akteuren führen zu schnelleren und nachhaltigeren Ergebnissen. Ein Beispiel wäre eine Initiative, bei der Stadtbewohnerinnen und -bewohner gemeinsam Urban-Gardening-Projekte betreiben und die Erträge teilen. Durch den gemeinsamen Anbau und Austausch von Wissen entstehen nicht nur grüne Oasen in der Stadt, sondern auch stärkere soziale Bindungen und ein gesteigertes Bewusstsein für Nachhaltigkeit.

Globale Netzwerke: Überwindung geografischer Grenzen wie in Star Trek

Kokreation endet nicht an nationalen Grenzen. In einer global vernetzten Welt können Menschen und Organisationen weltweit zusammenarbeiten, um globale Herausforderungen zu bewältigen. Ein Beispiel könnte ein internationales Projekt sein, bei dem Städte aus verschiedenen Ländern zusammenarbeiten, um Best Practices für die Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln und zu teilen. Überall werden tolle Lösungen umgesetzt, aber meistens weiß der Rest der Welt nichts davon! Eine solche Art von Zusammenarbeit würde deshalb nicht nur lokale Probleme lösen, sondern auch globale Synergien schaffen, die den gesamten Planeten voranbringen.

Nachhaltiger Erfolg: Langfristige Wertschöpfung durch Zusammenarbeit

Auch wenn mich jetzt der eine oder andere Ferengi verachtend anschaut, aber der Übergang von Konkurrenz zu Kokreation fördert eine nachhaltige Wertschöpfung, die über kurzfristige Gewinne hinausgeht (Ferengi-Regel Nr. 451 auf Basis von Regel 0: Wenn keine passende Regel vorhanden ist, dann erfinde eine! 🙂 ). Wenn Unternehmen und Organisationen gemeinsam an Lösungen arbeiten, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch und sozial tragfähig sind, profitieren alle Beteiligten langfristig. Ein Beispiel könnte ein Bauprojekt sein, bei dem Entwickler, Gemeinden und Umweltexperten zusammenarbeiten, um ein nachhaltiges Wohnviertel zu schaffen, das nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch die Lebensqualität der Bewohner verbessert.

Vertrauen als Grundlage: Star Trek lebt von der Kokreation

Im Zentrum jeder erfolgreichen Kokreation steht Vertrauen. Ohne Vertrauen kann keine echte Zusammenarbeit entstehen. Unternehmen und Einzelpersonen müssen (wieder) lernen, offen und ehrlich miteinander umzugehen, ihre Ideen zu teilen und gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Dieses Vertrauen könnte durch transparente Kommunikation und den offenen Austausch von Informationen gefördert werden. Wenn alle Beteiligten das Gefühl haben, dass ihre Beiträge geschätzt werden und sie Teil eines größeren Ganzen sind, entsteht eine Kultur der Kokreation, die Innovation und Fortschritt auf eine Weise vorantreibt, die Konkurrenz allein niemals erreichen könnte.

Wie weit sind wir von Star Trek entfernt?

Es ist natürlich nicht einfach darzulegen, wie nahe wir dem Star Trek Universum bereits sind, bzw. wie weit Gene Rodenberry und die anderen Autorinnen und Autoren der Zeit voraus gedacht haben. Aber lassen Sie mich einen Versuch wagen, die o.g. Punkte in den aktuellen Kontext zu setzen.

Basierend auf dem aktuellen Stand der digitalen Transformation in der Bau- und Immobilienwirtschaft stelle ich Ihnen tabellarisch den Fortschritt in verschiedenen Bereichen vor und bewerte diesen mit einem “Star Trek Score” auf einer Skala von 1 bis 10. Dabei zeigt die 10 an, dass wir der beschriebenen Vision bereits sehr nahe sind, und 1, dass wir noch am Anfang stehen. Auch wenn es Zahlen sind, bedenken Sie bitte, dass es eine individuelle Einschätzung meiner Seits ist, die lediglich zu einer EIngrenzung und Visualisierung dienen soll. Die Eine oder der Andere könnten in Nuancen zu anderen Einschätzungen kommen, was auch völlig in Ordnung ist.

Star Trek Score (Teil 2)

AspektBeschreibungStar Trek Score (1-10)Begründung
6. Tricorder für die BaustelleEchtzeitüberwachung von Baustellen mit tragbaren Geräten6Es gibt tragbare Geräte und Sensoren, die Echtzeitdaten liefern, aber die umfassende Multifunktionalität eines Tricorders wird noch nicht vollständig erreicht.
7. Mensch und Maschine: Eine sinnvolle PartnerschaftNahtlose Zusammenarbeit von KI und Menschen in Bauprojekten6Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden bereits eingesetzt, aber die volle Synergie, wie in Star Trek dargestellt, ist noch nicht erreicht.
8. Quantenkommunikation: Die Zukunft der StädteNutzung von Quantenkommunikation für ultrasichere Netzwerke und dezentralisierte Steuerung2Quantenkommunikation ist noch in einem frühen Forschungsstadium und wurde in der Praxis erst in kleinem Rahmen für städtische Anwendungen umgesetzt.
9. Handel und Wertvorstellungen in einer post-knappen GesellschaftFokussierung auf Wissen, Kultur und gemeinschaftliche Ressourcen3Erste Schritte in Richtung einer Wissensökonomie sind erkennbar, aber eine vollständige Abkehr von materiellen Gütern ist noch nicht absehbar.
10. Der Umgang miteinander: Von Konkurrenz zur KokreationFörderung von Kokreation statt Konkurrenz, insbesondere durch digitale Plattformen5Es gibt Fortschritte in der Förderung von Kokreation und gemeinsamen Innovationen, aber traditionelles Konkurrenzdenken ist immer noch stark verankert.

Hinweis:

Wir dürfen nicht vergessen, der größte Fortschritt – der Warp-Antrieb – kam Mitte des 21. Jahunderts durch  Zefram Cochrane (Fun Fact: Cochrane würde erst in sechs Jahren geboren werden, um mit 33 Jahren den Warp-Antrieb fertig zu stellen.). Daraufhin erachteten uns die Vulkanier für würdig zum Kontakt. Und so weiter. By the way: Vulkanier, Romulaner (eine Abspaltung der Vulkanier) und Klingonen hatten zu dem Zeitpunkt bereits seit Jahrhunderten den Warp-Antrieb.

Da stelle ich mir jetzt die Frage, können wir bis 2063 überhaupt soweit kommen wie in Star Trek? Das sind nur 39 Jahre! Nun, ich hoffe inständig, wir kommen so weit ohne den 3. Weltkrieg, der ca. 2053 in Star Trek als wichtiger Wendepunkt der Menschheit gilt. Dann wäre ich zumindest kurz vor 90 wenn ein “Cochrane” der Zukunft den Warp-Antrieb vorstellt. Ich bin gespannt.

Und nun?

Die digitale Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft bietet die Chance, eine Zukunft zu gestalten, die von den Idealen der Star Trek Welt inspiriert ist. Inspiriert von den visionären Konzepten des Star Trek Universums habe ich Ihnen eine transformative Zukunft für die Bau- und Immobilienwirtschaft vorgestellt. Beginnende im ersten Teil mit einer Gesellschaft, in der Gemeinschaftswohl und geteilte Ressourcen an erster Stelle stehen, bis hin zu einer Welt, in der adaptive Wohnräume, holographische Kommunikation und molekulare Replikatoren zur Realität werden, zeigt uns das Star Trek Universum, wie die digitale Transformation ein Enabler sein könnte.

Die beschriebenen Ideen und Technologien sind allesam eine faszinierende Vision, doch es liegt am Ende an uns, die Zukunft zu gestalten. Diese Vision sollte uns alle einladen, mutig neue Wege zu beschreiten und die Zukunft der Bau- und Immobilienwirtschaft mit den Idealen des Friedens, der Zusammenarbeit und des Fortschritts zu gestalten. Lassen Sie uns gemeinsam eine Welt schaffen, in der Technologie im Dienst der Menschheit steht und eine harmonische, gerechte und kokreative Zukunft für alle ermöglicht.

Was heißt das für uns?

Ähnlich der drei Grundwerte die ich in der Vision und Mission meines Lehr- und Forschungsbereichs an der Universität Duisburg-Essen zu Grunde lege möchte ich Ihnen zum Abschluss die folgenden drei Verben mit auf den Weg geben:

  • Innovieren: Nutzen Sie neue Technologien und Methoden wie Building Information Modeling (BIM), VR/AR, IoT, 3D-Druck uvm., um Ihre Projekte auf das nächste Level zu bringen.
  • Kooperieren: Setzen Sie auf Kokreation und Zusammenarbeit, um gemeinsam nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die der gesamten Gesellschaft zugutekommen.
  • Engagieren: Beteiligen Sie sich an der Gestaltung einer gerechten und inklusiven gebauten Umwelt, indem Sie partizipative Prozesse fördern und das Wissen Ihrer Gemeinschaft einbeziehen.

Auch wenn es für viele nur Film und Science Fiction ist, ich bin davon überzeugt, dass die Vision hinter Star Trek eine Realität schaffen kann, welche die Zukunft zum Wohle aller verändern kann. Und wir alle sollten daran aktiv mitarbeiten.

Schlüsselwörter: Star Trek, Bauwirtschaft, digitale Transformation, Nachhaltigkeit, Robotik, Zukunftsstädte, Künstliche Intelligenz

Diesen Beitrag zitieren: Karl, C. [Christian K. Karl]. (2024). Star Trek und die Bau- und Immobilienwirtschaft – Teil 2 [Blog-Beitrag]. 23.09.2024. BauVolution, ISSN 2942-9145. online verfügbar